<%@LANGUAGE="JAVASCRIPT" CODEPAGE="65001"%> Die Teufelsbeschwörung in der Düppenweiler Mühle

Die Teufelsbeschwörung in der Düppenweiler Mühle

 
Vor langer, langer Zeit diente in der Düppenweiler Mühle
ein Knecht, der um jeden Preis reich werden wollte. Er
verschaffte sich ein Zauberbuch, über dem ohne Wissen des
Priesters die heilige Messe gelesen worden war.
Eines Abends setzte sich der Müller mit einigen
gleichgesinnten Burschen in eine Kammer der Mühle, um
seine Zauberkunst auszuprobieren. In die Mitte der Stube
hatten sie eine große Tauchbütte (Färberbottich) gestellt;
dann nahmen sie das Hexenbuch und begannen die
Zauberformeln zu lesen. Aber der Versuch blieb ohne Erfolg.
Da erinnerte sich einer der Burschen daran, dass man
Hexenbücher von hinten nach vorn lesen müsse. Kaum
hatten sie von rückwärts zu lesen begonnen, so wurde es
unheimlich dunkel. Ein gewaltiger Sturm erhob sich. Die
Spitzen der Pappeln, die vor dem Hause standen, beugten sich
und reichten zum Kammerfenster herein. Dann öffnete sich
die Tür, und der Teufel mit dem Pferdefuß trat unter die
Gesellen.
»Wenn ich euch dieses Gefäß voll Gold zaubern soll, so
muss jemand von euch mit mir gehen«, verlangte der Satan. Da
erschraken alle, und einer, der damit seine Seele retten wollte,
rief: >>Herr Deuwel, nehmt Euch den Roten da!« und dabei
zeigte er auf einen der Gesellen, dessen roter Haarbusch sich
vor Schrecken sträubte.
»Davor bewahre mich unser lieber Herr Jesu Christ!«
schrie der Bezeichnete entsetzt und schlug ein Kreuz auf seine
Brust. Im selben Augenblick verschwand der Teufel, und nur
ein höllischer Gestank blieb zurück. Der Sturm ließ nach, der
Himmel wurde wieder klar, und die Pappeln nahmen ihre
gewöhnliche Haltung ein. Die Teufelsbeschwörer aber lagen in
tiefer Ohnmacht. Als sie Wi8d81‘ zu sich kamen, fanden sie die
Tauchbütte wirklich voll gehext, aber nicht mit Goldtalern,
sondern voll Pferdemist.