<%@LANGUAGE="JAVASCRIPT" CODEPAGE="65001"%> Der Hexenschmied von Hirzenhain

Der Hexenschmied von Hirzenhain

 
Als im Dreißigjährigen Kriege einstmals viel Reitervolk durch Hirzenhain zog, hatte der dortige Schmied, der sein Handwerk von Grund auf verstand und nebenbei noch mehr konnte als Brot essen, alle Hände voll zu tun. Die Kriegsleute waren mit seiner Arbeit stets zufrieden. Aber wenn er ein Pferd beschlagen hatte, sagten sie nicht einmal Dank, geschweige denn, daß sie gefragt hätten, wieviel die Eisen kosteten. Der Schmied sprach bei sich selbst: »Wenn das so weitergeht, habe ich bald keine Kohlen und kein Eisen mehr; aber auch keinen Batzen Geld.«
Am Tag darauf fanden sich wiederum zwei Reitersmänner ein, ließen ihre Pferde beschlagen und ritten wiedert ohne Abschied davon. Auf dem Wege nach Dillenburg kamen sie an ein Wasser; aber die Pferde waren nicht zu bewegen, den Bach zu beschreiten, sondem liefen wie wild am Ufer auf und ab, bis sie ihre Hufeisen verloren hatten. Die Reiter kamen nun wieder zum Schmied nach
Hirzenhain, ließen von neuem Eisen aufschlagen und vergaßen diesmal auch nicht, den Schmied für seine Arbeit zu entlohnen. Ehe sie wieder fortritten, winkte ihnen der Lehrjunge und sagte heimlich zu ihnen: »Wißt ihr auch, warum ihr nicht über das Wasser gekommen seid? Wenn ihr gleich bezahlt hättet, so könntet ihr jetzt schon in Dillenburg sein! «