<%@LANGUAGE="JAVASCRIPT" CODEPAGE="65001"%> Der unheimliche Jäger von ST.Ingbert

Der unheimliche Jäger von ST.Ingbert

 
Ein unheimliches Erlebnis hatten einst zwei Hüttenarbeiter
aus St. Ingbert, die sich an einem schichtfreien Tag in den
Wald am >>Großen Stiefel« begaben, um dort eine Fuhre
Dürrholz zu machen.
Am östlichen Abhang des Stiefels, ungefähr hundert
Schritte von seinem höchsten Punkt entfernt, trafen die
beiden einen eichenen Stumpen, der noch auf der Wurzel
stand und wohl einige Trag lasten Holz abwerfen mochte. Sie
schlugen fleißig drauf los, allein trotz der Schärfe ihrer Äxte
ging nicht ein einziger Hieb ins Holz, und unter der Wurzel
des Stammes rumpelte und polterte es bei jedem Schlag, als
wolle der ganze Berg auf einmal zusammenstürzen.
Da wurde den beiden Männem angst und bange, der
Schweiß rieselte ihnen von der Stirn, und sie ließen zu gleicher
Zeit mit ihren Hieben nach. Als sie sich aber ängstlich
verwundert und stumm fragend anschauten, stand urplötzlich
eine lange, hagere Gestalt vor ihnen, aus deren geisterhaft
fahlgrauem Gesicht zwei funkelnde Augen blitzten.
Es war der unheimliche Jäger; er trug einen grauen Rock
mit grünem Kragen und ebensolchen Aufschlägen und als
Kopfbedeckung einen runden, einseitig aufgekrempelten Hut
mit Federn.
An der linken Seite hing ein Jagdsack und darunter ein
Hirschfänger. Über der rechten Schulter trug er eine schwere
Jagdbüchse. Wie vor dem Leibhaftigen ergriffen nun die
beiden Holzfäller die Flucht, rannten wie gehetzt den
Berghang hinab und trafen unten in der Ebene das
Ochsengespann, das sie bei einem Verwandten zum Abholen
des Holzes bestellt hatten. Schnell wandten sie das Fuhrwerk
um und zogen unverrichteter Dinge in größter Eile ab mit dem
festen Vorsatz, auf dem Stiefel kein Brennholz mehr zu
sammeln.