<%@LANGUAGE="JAVASCRIPT" CODEPAGE="65001"%> Der Hollen in der Klus

Der Hollen in der Klus

 
In der Klus, einer Bergschlucht zwischen Volkhardinghausen und Landau, haben früher Hollen gewohnt; in dem Gestein dort ist noch deutlich die Spur der Wohnung zu sehen. Sie lebten von Wurzeln und Kräutern; Geld besaßen sie nicht. Eine aus Braunsen herbeigeholte Hebamme wurde mit Steinen belohnt, welche sie später zu hohem Preis verkaufte. Alte Hollen kommen oft zu Einwohnern benachbarter Ortschaften, doch nur in einzelne bestimmte Häuser, wahrscheinlich, wenn dieselben familienlos waren. In Twiste wurden sie durch eine List aus einem Haus vertrieben, da man sich gehütet hatte, sie zu beleidigen. Man machte nämlich bei dem Feuerherd eine Zeremonie, welche auf
Zauberei deutete, worüber die Holle entrüstet das Haus verließ. Wo eine Holle eingekehrt war, da passierte so leicht kein Unglück. Insbesondere nehmen sich die Hollen der Pflege und Aufsicht der Kinder an. Als einst eine Holle aus einem Haus zu Twiste wieder in ihre Heimat zurückzukehren wünschte, wusste sie die Gegend nicht zu bezeichnen, wo sie denn zuhause war. Der Hausherr wusste besser Bescheid. Er nahm die Holle auf den Arm, um sie in die Klus zu tragen. Als sie jedoch in die Nähe des Bilsteins gekommen waren, verbat sich die Holle das Weitertragen mit der Äußerung, sie wolle sich nun schon zurechtfinden, weil sie diesen Berg bereits vor hundert Jahren gekannt habe. Die Hollen verloren sich, als sich die jetzige Generation der Menschen vermehrte und ihr Treiben störte, es ihnen auch nicht mehr gelang, ihre Zwergrasse durch Stehlen von Kindern zu veredeln.