<%@LANGUAGE="JAVASCRIPT" CODEPAGE="65001"%> Der Pandava Ausgang

Der Pandava Ausgang

 
Schmerzgebeugt kehrten die Sieger nach
Hastinapura zurück.
Judhischthira weigerte sich, den Thron zu
besteigen, der mit dem Blute so vieler Freunde, dem
Tode des ganzen Geschlechtes und dem Verbrechen
des Brudermordes erkauft war.
Krischnas weise Worte blieben so unbeachtet wie
Bhimas ungestümes Schelten. Der Sohn des
Rechtsgottes wollte im Wald ein Leben der Buße
führen.
Dem frommen Wyasa gelang es endlich, den
rechtlich Denkendggrkgum Sidiallmlitggzgyäggn, daß die Sünden ihn vor Göttern und Menschen noch mehr belasten
müßten, wenn er den blutigen erkämpften Siegespreis
wie ein wertloses Ding von sich würfe.
Er schlug dem Grübler vor, sich und die Brüder
durch das seltene und schwierige Roßopfer zu
entsühnen, und durch weise und gerechte Regierung
das Volk für alle Leiden zu entschädigen.
Langsam gewann die im Entsetzen versunkene
Seele Judhischthjras wieder Halt, und mit fester
Hand ergriff er die Zügel der Herrschaft.
Die Vorbereitungen für das Sühnopfer nahmen
ihren Lauf: Ein makelloser Hengst wurde ausgewählt und
sollte nun nach der strengen Vorschrift ein Jahr lang
ohne jede Fessel im Freien umherstreifen.
Ardschuna wurde zum Wächter des Opferrosses
bestimmt und folgte dem mutigen Tier durch alle
Lande auf seinem Streitwagen.
Dabei hatte er manchen harten Strauß mit den
Gebietern der durchstreiften Länder zu bestehen. Er
bezwang sie alle, ohne einen zu töten, und sandte sie
nach Hastinapura, auf daß sie dort dem feierlichen
Sühnopfer beiwohnen mögen.
Das schweifende Roß führte ihn auch nach
Manipura, wo er einst mit seiner Gattin, der Putrika
Tschitrangadaa, drei Jahre lang gelebt hatte.
Babruvahana, der Sohn der beiden, herrschte nun als
König über das Land.
Als dieser vor der Stadt den fremden Krieger hinter
dem ledigen Roß herjagen sah, empfing er ihn
freundlich und bot ihm seine Dienste an. Ardschuna
schalt den Jüngling im Königsschmuck, ob seines
unkriegerischen Benehmens. Es kam zu Wortwechsel
und Streit, und bald griffen Vater und Sohn zu den
Waffen, ohne einander zu kennen.
In furchtbarem Anlauf schlugen die beiden
einander schreckliche Wunden, und Ardschuna blieb
für tot auf dem Rasen.
Babruvahana wusch seine Wunden in der nahen
Ganga, da kam die Schlangenprinzessin Ulupi daher.
Sie hörte von dem Gefallenen, lief ihn zu sehen, und
als sie den geliebten Ardschuna, den Vater ihres
Iravat, erkannte, holte sie schnell aus der
Schlangenwelt einen leuchtenden Talisman. Kaum
hatte sie den auf die Brust des leblosen gelegt, so hob
sich diese in tiefem Atmen, und Ardschuna kehrte ins
Leben zurück. An der kühnen Führung der Waffen
hatten Vater und Sohn einander erkannt und lagen
sich nun versöhnt in den Armen.
Babruvahana versprach, zum Opfer nach
Hastinapura zu kommen, und Ardschuna bestieg den
Wagen und folgte dem Rosse weiter durch die Lande.
Gegen Ende des Jahres kehrte das Tier nach
Hastinapura zurück, und bald darauf fiel es als
Sühnopfer unter den geweihten Messern der
Brahmanen.
Der Rauch seines Fettes entsühnte die
Pandavuhelden.
Sechsunddreißig Jahre herrschte Judhischthira
voll Weisheit und Milde über die Völker seines weiten
Reiches.
Dhritaraschtra war, nachdem er, hochgeehrt, noch
fünfzehn Jahre am Hofe seines Brudersohnes gelebt
hatte, mit Gandhari, Kunti, dem weisen Vidura und
dem wackeren Wagenlenker Sandschaja in den Wald
gezogen.
Die guten Alten führten dort durch zwei Jahre ein
friedliches Leben der Buße, bis ein Waldbrand sie alle
auf einmal dahinraffte.
Krischna ward im Wald von einem Jäger, der ihn
im Halbdunkel für eine Antilope hielt, erschossen.
Ardschuna eilte auf die Nachricht vom Tode seines
Freundes nach Dwaraka und führte die Frauen und
Hausgenossen des Toten nach Hastinapura. Als er die
Stadt verlassen hatte, stürzten die Wässer aus dem
Boden und verschlangen die Residenz des
Gottmenschen.
Bald nach diesem Ereignis weihte Judhischthira
den Parikschit, den nachgeborenen Sohn
Abhimanjas, zum Herrn der Erde und wanderte mit
den vier Brüdern und der greisen Draupadi nach dem
Himawat, um dort nach Vätersitte den Tod zu finden.
In Büßerkleidung schritten die Edlen aufwärts zum
Himmel Indras:
Draupadi erlag als erste den Anstrengungen und
fiel tot zu Boden. Ohne den Blick nach ihr zu wenden,
schritten die Gatten weiter. Nakula fiel und
Sahadewa, Ardschuna und der gerwaltige Bhima.
Judhischthira allein erreichte lebend den Gipfel
und fuhr auf Indras Wagen nach dem Himmel.
Dort forschte er gleich nach den Brüdern und der
Gattin.
Aber Indra zeigte ihm den Höllenpfuhl, wo die
Bäume statt der Blätter Schwerter und Dolche tragen,
und Bäche von Blut durch die düstere Landschaft
rieseln.
Dort sah Judhischthira seine Lieben sich in
Schmerzen und Qualen winden.
»Stoß mich hinab!« flehte er zu Indra. »Denn
lieber will ich mit den Meinen in der Hölle seufzen,
als allein im Himmel die Götter lobpreisen!«
»So gehe mit den Deinen in den Himmel ein!«
Und auf seinen Wink versank der Spuk,
Judhischthira sah sich mit Gattin, Brüdern und den
gefallenen Freunden vereint im lichten Himmel, an
der Somatafel unter dem ewigen Feigenbaum.
Freundlich begrüßten die Götter und Ahnen die
Helden. Judhischthiras göttlicher Vater Dharma
stand neben ihm und sagte:
>>Du, mein Sohn, hast immer dem Rechte gelebt
auf Erden, darum hast du lebendigen Leibes den
Himmel erreicht.
Die Deinen haben ihre Sünden in kurzen Qualen
verbüßt, und, daß du sie mitleidend leiden sehen
mußtest, war die Strafe für jene halbe Lüge, die
Dronas Leben gekostet hat!
Rein seid ihr nun alle!« Seither saßen die Helden des Baharatastammes in
Indras lichtem Himmel und teilten die Frfeuden der
Götter.
Panrikschitt aber herschte weise über die Völker der
Erde und setzte in seinem Sohne Dschanamedschaja
das Geschlecht der Bharata fort.