<%@LANGUAGE="JAVASCRIPT" CODEPAGE="65001"%> Der Teufelschornstein auf dem Eisenkopf bei Saarhölzbach

Der Teufelschornstein auf dem Eisenkopf bei Saarhölzbach

 
Wandert man von Taben den Fluß entlang weiter bergauf,
so kommt man zu dem Eisenkopf, Saarhölzbach gegenüber.
Ein Felsblock am Berghang heißt >>Deuwelsschurschde«. Man
weiß, wie der Fels zu dem Namen gekommen ist.
In Petschbach lebte vor vielen Jahren ein Schmied, ein
großer, starker Mann, der den Amboss mit Leichtigkeit über
den Kopf hob. Er war ein arger Raufbold‚ fluchte wie ein
Türke und glaubte weder an Gott noch an Teufel. Woher er
gekommen war, wusste man nicht. Als er eines Tages Hufeisen
schmiedete, sprang das erste, das er fertig beiseite schob,
mitten entzwei. Da fluchte er laut, nahm ein zweites unter den
Hammerschlag, aber auch dieses zersprang. Nun griff er nach
einem dritten und schrie wütend: »wenn auch dies zerspringt,
soll mich der Teufel holen!« Tatsächlich, auch das dritte ließ
sich nicht schmieden. Im gleichen Augenblick stand der
Teufel vor ihm; da besann sich der Schmied nicht lange und
erklärte, er wolle mitgehen, aber der Teufel müsse vorher
noch ein Probestück ablegen. Der Satan war damit
einverstanden: in der Nacht wollten sich beide auf dem
Eisenkopf treffen. Der Schmied erwartete den Teufel dort in
einer hohlen Buche und hatte seinen schwersten
Zuschlaghammer mitgenommen.
Auf einmal tat sich die Erde auf, dicker Qualm entstieg dem
Boden, und der Teufel erschien. Nun sagte der Schmied zu
ihm, er solle in der Zeit von Zwölf bis ein Uhr nachts sämtliche
Grenzmarksteine der Trierischen Lande zusammentragen und
von eins bis drei Uhr alle wieder einsetzen, aber vertauscht
sollten sie sein. Da pfiff der Teufel, und aus dem
Teufelsschornstein stieg eine Anzahl Gesellen des Schwarzen
heraus; Schlag zwölf Uhr ging die Arbeit los. Bald regnete es
Grenzsteine von allen Seiten, und noch vor ein Uhr lagen alle
beisammen. Als es aber ans Zurückbringen ging, gab es Streit
unter den Teufeln, weil keiner nach den Orten hin wollte, die
am weitesten entfernt waren. Unterdessen schaffte der
Schmied heimlich einen Stein beiseite, zerschlug ihn mit
seinem Hammer zu Staub und trug die Reste eiligst in den
nahen Bach. Dann lief er in seine Buche zurück.
Kaum war er in seinem Versteck, da kamen auch schon der
Teufel und seine Gesellen und wollten ihn holen; denn alle
Steine seien verabredungsgemäß versetzt worden. Der
Schmied aber erklärte, es fehle noch ein Stein; da merkten die
Teufel, was geschehen war, und drangen wütend auf ihn ein.
Doch der Schmied war nicht faul und schlug sie mit seinem
Hammer auf die Köpfe, dass es wie von Eisen klirrte.
Schließlich aber versagten ihm die Kräfte; nun gelobte er in
seiner Angst, ein besserer Mensch zu werden, wenn er mit
heiler Haut davonkäme. Da tönte von Mettlach her die
Turmuhr drei, und mit lautem Gebrüll flohen die Teufel beim
Teufelsschornstein hinein und verschlossen die Öffnung mit
einem Felsblock.
Der Schmied aber sank ermattet zu Boden. Als er sich
endlich wieder aufraffte, war er grau geworden. Er wankte zu
seiner Hütte, zerstörte seine Behausung, warf das Werkzeug
in die Saar und pilgerte ins Heilige Land, um dort bis an sein
Lebensende für seinen wüsten Wandel Buße zu tun.
Der Berg, auf dem der Schmied den Teufeln die Köpfe
gehämmert hat, heißt deshalb heute noch »der Eisenkopf«.