<%@LANGUAGE="JAVASCRIPT" CODEPAGE="65001"%> Der Saarfischer von Leukergrub und die Glocken in der Saar

Der Saarfischer von Leukergrub und die Glocken in der Saar

 
Bei Leukergrub ist eine gefährliche Stelle für die Schiffahrt
in der Saar. Einstens fuhr ein reichgewordener Schiffer mit
seinen Schiffen stets für den Kurfürsten zwischen Saarburg
und Trier. Der Fürst hatte drei Glocken in Leuken gießen
lassen, Balthasar, Kaspar und Melchior benannt. Sie sollten am Dreikönigstag bereits an ihrem Platze im Trierer Dom hängen und dort dann zum ersten Mal geläutet werden. Der Schiffer verpflichtete sich, trotz des Eistreibens im Fluss die Glocken rechtzeitig nach Trier zu bringen. In jungen Jahren hatte der Mann stets das Bild des heiligen Nikolaus an der Grub gegrüßt und jedesmal beim Vorbeifahren seine Mütze gelüftet. Später, nachdem er reich geworden war, unterließ er jeglichen Gruß, und die
Niederleuker Jungen riefen, wenn sie ihn sahen: »Die Kaap
ab!« — Ein älterer Mann, der sich auch über ihn ärgerte,
erklärte: »Lasst ihn gehen! Der heilige Nikolaus wird ihn noch lehren, die Kaap Dieser Schiffer lud nun die Glocken für den Kurfürsten von Trier in Leuken auf das Schiff und stieß ab, um in das richtige Fahrwasser zu kommen. Eine mächtige Eisscholle zwängte sich zwischen das Ruder, das Schiff drehte sich, stieß in der Grub auf einen Felsen auf, kenterte, und die Glocken sanken an der tiefsten Stelle in die Saar. Auch den Schiffer erfassten die Eisschollen, und er ertrank. Er hatte es auch diesmal unterlassen, den heiligen Nikolaus zu grüßen und ihn um eine gute Fahrt anzuflehen. Seitdem sitzt der Schiffer noch immer in der Grub am Grunde des Flusses und muss am Christ- und Dreikönigsfest die drei versunkenen Glocken läuten, weil dann in der Mitternachtsstunde das Wasser in der Grub zu Wein wird. Dieses hehre Wunder soll er durch sein Läuten den Menschen in Leuken anzeigen. Auch dann, wenn jemand in der Saar ertrinkt und nicht mehr gefunden wird, muss der Schiffer die Glocken läuten, weil dem Ertrunkenen auf der Erde keine Glocke mehr geläutet werden kann. In der Christ- und Dreikönigsnacht aber können die Niederleuker zur Mitternachtsstunde das Geläute vom Fluss her jedesmal leise tönen hören