<%@LANGUAGE="JAVASCRIPT" CODEPAGE="65001"%> Der Wallerbrunnen bei Saarbrücken

Der Wallerbrunnen bei Saarbrücken

 

In längst vergangenen Zeiten soll der wilde Jäger auch über
den Städten und Dörfern des Saarlandes seinen gefürchteten
Jagdzug abgehalten haben. Man konnte ihn nach der
Erzählung alter Saarbrücker deutlich in den Wolken jagen
sehen und hörte, wie er den Hunden pfiff und diese ihr Gebell
erschallen ließen. Von Zeit zu Zeit verließ er sein luftiges
Revier und stieg an das Wallerbrünnchen herunter, um seine
Hunde dort trinken zu lassen. Und wenn dann gerade ein
Wanderer des Weges kam, so hetzte er sogleich einen Hund
auf ihn. Dagegen suchten sich nun die alten Saarbrücker noch
weit bis in die Tage unserer Väter hinein zu schützen. Dies
geschah, indem sie, sobald sie zum Wallerborn kamen, den
Hund mit dem Spruch zu beschwichtigen suchten:

Sauf, mei Hinnche,
Wallerbrinnche,
Hu, hu, hu!

Dann liefen die Saarbrücker in beschleunigter Gangart am
Brunnen vorüber.
Einem Saarbrücker, der einst noch spät am Wallerbrunnen
vorbei musste, sprang eine Katze auf den Rücken, die er trotz
aller Bemühungen nicht abschütteln konnte; sie wurde
schwerer und schwerer, und der Arme musste sie tragen, bis
sich die ersten Saarbrücker Häuser im Tal zeigten, da war sie
plötzlich verschwunden.
Das Wasser dieses uralten, sagenumwobenen Borns galt als
besonders heilkräftig. So musste jeden Morgen ein Page vom
Saarbrücker Schloss den weiten Weg nach dem Wallerbrünn-
chen machen; denn der Fürst von Saarbrücken wollte, sobald
er aufstand, nur dieses Wasser trinken. Heute noch erfrischt
an heißen Tagen das köstliche Nass dieser Quelle den
durstigen Wanderer.