<%@LANGUAGE="JAVASCRIPT" CODEPAGE="65001"%> Der Teufel aus Wildsau

Der Teufel aus Wildsau

 

Ein Bauer aus dem Saarland fuhr einstmals mit einem
Wagen voll Kohlen die Staffel hinauf. Sein Bub hockte auf
dem Wagen droben, er selber ging nebenher. Ach, es war eine
armselige Fahrerei! Je höher sie hinaufkamen, desto
langsamer bewegte sich der Wagen vorwärts, und am Ende
wollte es überhaupt nicht mehr gehen. Da fing der Bauer zu
fluchen an: » Ein Himmelheiligmillionendunnerkeil soll so ein
Gefährt verschlagen! Da sieht man,s wieder:
Berge nunner helfe all, Heilige drigge,
Berge noffer awwer ke Däiwel.«

(Bergab helfen alle Heiligen drücken,
Bergauf aber kein Teufel.)

Das letzte Wort war noch nicht aus seinem Munde, da
rauschte es in der Hecke nebenan‚ eine pechschwarze
Riesenwildsau sprang heraus, schoss unter den Wagen und
war dann wie ein Ungewitter mit dem Gefährt verschwunden.
Wenn man den Bauern damals gestochen hätte, keinen
Tropfen Blut hätte er von sich gegeben, so erschrocken war er.
Aber, wer meint, er sei ein anderer geworden, der täuscht sich.
— >>Pferde und Wagen sind beim Teufel«‚ dachte er
achselzuckend, >>und mein Bub? Soll er dahin sein! Hat der
Teufel das Fuhrwerk geholt, kann er auch den Buben
mitnehmen.«
Doch wie er dann auf die Ebene kam, da stand das
Fuhrwerk, als wäre nichts passiert, und der Bauernbub hockte
obenauf und kaute vergnügt an seinem Butterbrot.
Seit dieser Zeit hat der Bauer dem Teufel keine Vorwürfe
mehr gemacht. Sooft er die Geschichte von der Wildsau
erzählte, meinte er zum Schluss: >>Da seht doch, ihr Leute, der
Teufel ist nicht so schwarz, wie er an die Wand gemalt wird.«